Patchworkstoffe Vorwaschen oder nicht Vorwaschen, das ist hier die Frage!
Zum Vorwaschen und nicht vorwaschen gibt es in der Patchworkwelt Meinungen wie Sand am Meer. Doch was stimmt wirklich, was ist Mythos, wann ist die Vorwäsche sogar wichtig und wann darf man sich die Vorwäsche schenken?
Die Hauptargumente gegen die Vorwäsche
Gründe für die Vorwäsche
Fazit: Die Vorwäsche bewahrt einen vor Enttäuschungen nach der ersten Wäsche. Doch warum diese einzelnen Punkte wichtig sein können im Anschluss.
Wann lohnt sich eine Vorwäsche nicht?
Sofern der Stoff nicht stark appretiert ist (siehe im Anschluss), muss er nicht vorgewaschen werden, sofern das fertige Projekt auch nicht gewaschen werden soll. Die Hersteller weisen darauf hin, dass alle Stoffe vorgewaschen werden müssen und geben keine Gewährleistung für spätere Waschunfälle.
Privat wasche ich Stoffe für Taschen, Dekoobjekte und Wandbehänge nicht vor, da ich diese eigentlich nie wasche, denn bis es Zeit zum Waschen ist, habe ich diese eh schon mehrfach durch Neue ersetzt. Patchwork ist eben eine Sucht !
Wie lange dauert eine Vorwäsche?
Das Vorwaschen selbst von 10m Stoff lässt sich in weniger als 15 Minuten bewerkstelligen. Das Trocknen dauert am Längsten, der Wäschetrockner kann die Zeit verkürzen. Eine genaue Anleitung um schnellen und effektiven Vorwaschen mit Tipps und Tricks gibt es morgen auf Quilt-Blog.de!
Ist der Glanz wirklich weg?
Von Hersteller zu Hersteller variiert die Art und Ausprägung der aufgetragenen Appreturen. Ein guter Patchworkstoff büßt nichts bzw. kaum an Glanz ein, wenn man ihn korrekt vorwäscht. Bei fast allen Patchworkstoffen namhafter Hersteller sind die Appreturen gering ausgeprägt.
Es gibt jedoch immer wieder Baumwollstoffe (insbesondere günstige Dekobaumwollstoffe) die wirklich dicke Appreturschichten haben. Hier ist es sogar angeraten diese unbedingt gründlich vorzuwaschen um die Appreturen zu entfernen. Solche Stoffe sollten nicht auf der Haut getragen werden oder gar für Kinderquilts verwendet werden!
Diese heftigen Appreturen können Ausschläge verursachen und auf Kreislauf, Magen und Darm schlagen. Diese Erfahrungen mussten Andrea und ich bereits selbst einige Male machen, wenn wir in Stoffgroßmärkte fahren. Man kann solche Appreturen oft bereits an der "Griffigkeit" des Stoffe spüren. Ist der Stoff sehr hart, fühlt sich steif an oder glänzt die Oberfläche sehr stark? Fühlt sich der Stoff an als wäre er mit Haarspray eingesprüht worden? Knistert der Stoff, wenn man ihn in der Hand zusammenknüddelt? Nicht jeder hat Andrea's geschulte Hände dabei. Sie reagiert sofort allergisch und kriegt feuerrote Hände. So bleiben, Gott sei Dank, solche Stoffe gleich beim Großhändler und fahren garnicht erst mit in die Quiltzauberei!
Was hat es mit den überschüssigen Farben & Blutern auf sich?
Bei der Vorwäsche werden überschüssige Farbpigmente, die selbst bei den besten Patchworkstoffherstellern zu finden sind, ausgeschwämmt bzw. gebunden. Man sollte hier zu einem der hochkonzentrierten Quiltwaschmittel greifen. Mehr dazu im Anschluss.
Die losen Farbmoleküle gehen in das Wassser über. So kann es vorkommen, dass schwarzes Fahnentuch nur noch grau ist. Qualitativ-hochwertige Stoffe "bluten" nur kurz, so dass das Wasser sich meist nur ganz ganz leicht - kaum erkennbar - verfärbt. Es gibt aber auch Stoffe, unter anderem diese überbreiten €2/m Stoffe aus beliebten Kaufhäusern, die bluten und bluten und bluten und hören garnicht mehr auf. So ein Stoff lässt sich bei der Vorwäsche entdecken und kann gleich aussortiert werden, bevor man die Zeit in das Vernähen investiert und dieser "Bluter" einem später den gesamten Quilt versaut.
Kann man normales Waschmittel zur Vorwäsche nehmen?
Für das beste Ergebnis sollte man ein spezielles Quiltwaschmittel verwenden, dass dazu konzipiert wurde freie Farbmoleküle einzufangen und zu binden. Hierzu gehören Soak und Bubble Jet Rinse. Vereinfacht, kann man sich diese Waschmittel wie besonders starke Color-Waschmittel vorstellen. Sie schützen die Farben und verschweißen die Farbmoleküle an der Stoffoberfläche miteinander. Die Farbmoleküle, die ins Wasser übergehen werden dann ebenfalls von dem Waschmittel eingefangen und fest umschlossen, so dass sich z.B. das lose schwarze Farbmolekül nicht mehr auf den beigen Stoff setzen und dort verankern kann. So können viele Farben auf einmal vorgewaschen werden! Die Quiltwaschmittel sind ebenfalls darauf ausgelegt Appreturen und Wachse (Batiks) zu entfernen und die Stoffe griffiger und geschmeidiger zu machen. Mehr über die einzelnen Quiltwaschmittel erfahrt ihr per Klick auf den jeweiligen Produktnamen.
Warum werden die Stoffe nicht gleich vom Hersteller gewaschen?
Die Stoffe werden von den Herstellern schon gewaschen insbesondere um überschüssige Farben zu entfernen. Schrumpfen diese jedoch währenddessen unter die Mindestbreite von 44 inch, dann werden diese einfach wieder auf den Ballen gestreckt, bis diese das Maß erfüllen.
Ihr habt vielleicht schon mal ein welliges oder schief verlaufendes Karo entdeckt oder? Vielleicht ein "krummes" Panel? Diese Stoffe sind nicht wirklich schief oder krumm. Diese Stoffe wurden in der Regel auf den Ballen gespannt, da diese bei der Vorwäsche des Herstellers unter die 44 inch geschrumpft waren. Legt man diese Stoffe in warmes bis heißes Wasser zur Vorwäsche begradigen sich die schiefen Wellenlinien meist wie von Zauberhand!
Warum müssen wir die Stoffe dann noch waschen?
Jeder Hersteller weist darauf hin, dass Baumwollstoffe vorgewaschen werden müssen. Es ist auch eine Haftungsfrage, denn jeder Druck, jede Farbe und jede Webung reagiert anders.
Der eine Hersteller hat den Stoff vielleicht gestreckt, der nächste nicht, der übernächste hat heiß vorgewaschen, der andere wiederum nur mit kaltem Wasser usw. Wenn ihr diese Stoffe jetzt alle miteinander vernäht habt ihr einen tollen Quilt, aber evtl. nur so lange, bis er das erste Mal gewaschen wird. Dann läuft der eine Stoff noch ein bischen ein, der nächste verzieht sich wieder in seine alte Form und der andere verändert sich garnicht. Plötzlich werden eure genähten Kreise zu Eiern und die rechtwinklige Spitze eures Lonestars wird zum Haken während der nächste Stern eine Beule wirft. Die Hersteller weisen ebenfalls darauf hin, dass ihre Stoffe 2-7% einlaufen können. Kein Hersteller übernimmt eine Garantie, dass die Stoffe so bleiben wie sie vom Ballen geschnitten werden und wer nicht vorwäscht ist am Ende dann "selber Schuld". Die Hersteller nehmen sich dann von eurer Reklamation nichts an.
Wie wäscht man einen Stoff schnell & effektiv vor?
Eine genaue Anleitung zum Vorwaschen gibt es hier auf Quilt-Blog.de morgen! Ob, wann und warum ihr vorwaschen solltet haben wir ja heute geklärt und unsere Basis geschaffen
Fazit: Ich denke immer, gerade bei Quilts aus vielen Stoffen ist das Risiko zu groß nicht vorzuwaschen insbesondere, wenn die Qualität und Herkunft der Stoffe fragwürdig ist. Möchte man wirklich so viel Zeit investieren, um hinterher nach der ersten Wäsche vom Schlag getroffen zu werden?
Ein gut vorgewaschener Stoff sorgt dafür, dass sich der fertige Quilt ganz normal waschen und trocknen lässt!
Die Hauptargumente gegen die Vorwäsche
- A. Dann ist ja der ganze Glanz weg!
B. Es dauert so zu lange!
C. Es soll ja eh nie gewaschen werden.
Gründe für die Vorwäsche
- A. Stoffe laufen nicht mehr ein. / Der Quilt verzieht sich nicht beim ersten Waschen.
B. Die fertigen Werke lassen sich später leichter pflegen.
C. Gespannte Muster ziehen sich wieder zusammen.
D. Überschüssige Farben werden entfernt.
E. Unaufhaltsame "Bluter" unter den Stoffen könne aussortiert werden bevor Sie vernäht sind und das Projekt gefährden.
F. Baumwollstoffe können bis zu 7% einlaufen.
G. Stoffe die sich aufgrund ungleichmäßiger Webung verziehen können aussortiert werden.
Fazit: Die Vorwäsche bewahrt einen vor Enttäuschungen nach der ersten Wäsche. Doch warum diese einzelnen Punkte wichtig sein können im Anschluss.
Wann lohnt sich eine Vorwäsche nicht?
Sofern der Stoff nicht stark appretiert ist (siehe im Anschluss), muss er nicht vorgewaschen werden, sofern das fertige Projekt auch nicht gewaschen werden soll. Die Hersteller weisen darauf hin, dass alle Stoffe vorgewaschen werden müssen und geben keine Gewährleistung für spätere Waschunfälle.
Privat wasche ich Stoffe für Taschen, Dekoobjekte und Wandbehänge nicht vor, da ich diese eigentlich nie wasche, denn bis es Zeit zum Waschen ist, habe ich diese eh schon mehrfach durch Neue ersetzt. Patchwork ist eben eine Sucht !
Wie lange dauert eine Vorwäsche?
Das Vorwaschen selbst von 10m Stoff lässt sich in weniger als 15 Minuten bewerkstelligen. Das Trocknen dauert am Längsten, der Wäschetrockner kann die Zeit verkürzen. Eine genaue Anleitung um schnellen und effektiven Vorwaschen mit Tipps und Tricks gibt es morgen auf Quilt-Blog.de!
Ist der Glanz wirklich weg?
Von Hersteller zu Hersteller variiert die Art und Ausprägung der aufgetragenen Appreturen. Ein guter Patchworkstoff büßt nichts bzw. kaum an Glanz ein, wenn man ihn korrekt vorwäscht. Bei fast allen Patchworkstoffen namhafter Hersteller sind die Appreturen gering ausgeprägt.
Es gibt jedoch immer wieder Baumwollstoffe (insbesondere günstige Dekobaumwollstoffe) die wirklich dicke Appreturschichten haben. Hier ist es sogar angeraten diese unbedingt gründlich vorzuwaschen um die Appreturen zu entfernen. Solche Stoffe sollten nicht auf der Haut getragen werden oder gar für Kinderquilts verwendet werden!
Diese heftigen Appreturen können Ausschläge verursachen und auf Kreislauf, Magen und Darm schlagen. Diese Erfahrungen mussten Andrea und ich bereits selbst einige Male machen, wenn wir in Stoffgroßmärkte fahren. Man kann solche Appreturen oft bereits an der "Griffigkeit" des Stoffe spüren. Ist der Stoff sehr hart, fühlt sich steif an oder glänzt die Oberfläche sehr stark? Fühlt sich der Stoff an als wäre er mit Haarspray eingesprüht worden? Knistert der Stoff, wenn man ihn in der Hand zusammenknüddelt? Nicht jeder hat Andrea's geschulte Hände dabei. Sie reagiert sofort allergisch und kriegt feuerrote Hände. So bleiben, Gott sei Dank, solche Stoffe gleich beim Großhändler und fahren garnicht erst mit in die Quiltzauberei!
Was hat es mit den überschüssigen Farben & Blutern auf sich?
Bei der Vorwäsche werden überschüssige Farbpigmente, die selbst bei den besten Patchworkstoffherstellern zu finden sind, ausgeschwämmt bzw. gebunden. Man sollte hier zu einem der hochkonzentrierten Quiltwaschmittel greifen. Mehr dazu im Anschluss.
Die losen Farbmoleküle gehen in das Wassser über. So kann es vorkommen, dass schwarzes Fahnentuch nur noch grau ist. Qualitativ-hochwertige Stoffe "bluten" nur kurz, so dass das Wasser sich meist nur ganz ganz leicht - kaum erkennbar - verfärbt. Es gibt aber auch Stoffe, unter anderem diese überbreiten €2/m Stoffe aus beliebten Kaufhäusern, die bluten und bluten und bluten und hören garnicht mehr auf. So ein Stoff lässt sich bei der Vorwäsche entdecken und kann gleich aussortiert werden, bevor man die Zeit in das Vernähen investiert und dieser "Bluter" einem später den gesamten Quilt versaut.
Kann man normales Waschmittel zur Vorwäsche nehmen?
Für das beste Ergebnis sollte man ein spezielles Quiltwaschmittel verwenden, dass dazu konzipiert wurde freie Farbmoleküle einzufangen und zu binden. Hierzu gehören Soak und Bubble Jet Rinse. Vereinfacht, kann man sich diese Waschmittel wie besonders starke Color-Waschmittel vorstellen. Sie schützen die Farben und verschweißen die Farbmoleküle an der Stoffoberfläche miteinander. Die Farbmoleküle, die ins Wasser übergehen werden dann ebenfalls von dem Waschmittel eingefangen und fest umschlossen, so dass sich z.B. das lose schwarze Farbmolekül nicht mehr auf den beigen Stoff setzen und dort verankern kann. So können viele Farben auf einmal vorgewaschen werden! Die Quiltwaschmittel sind ebenfalls darauf ausgelegt Appreturen und Wachse (Batiks) zu entfernen und die Stoffe griffiger und geschmeidiger zu machen. Mehr über die einzelnen Quiltwaschmittel erfahrt ihr per Klick auf den jeweiligen Produktnamen.
Warum werden die Stoffe nicht gleich vom Hersteller gewaschen?
Die Stoffe werden von den Herstellern schon gewaschen insbesondere um überschüssige Farben zu entfernen. Schrumpfen diese jedoch währenddessen unter die Mindestbreite von 44 inch, dann werden diese einfach wieder auf den Ballen gestreckt, bis diese das Maß erfüllen.
Ihr habt vielleicht schon mal ein welliges oder schief verlaufendes Karo entdeckt oder? Vielleicht ein "krummes" Panel? Diese Stoffe sind nicht wirklich schief oder krumm. Diese Stoffe wurden in der Regel auf den Ballen gespannt, da diese bei der Vorwäsche des Herstellers unter die 44 inch geschrumpft waren. Legt man diese Stoffe in warmes bis heißes Wasser zur Vorwäsche begradigen sich die schiefen Wellenlinien meist wie von Zauberhand!
Warum müssen wir die Stoffe dann noch waschen?
Jeder Hersteller weist darauf hin, dass Baumwollstoffe vorgewaschen werden müssen. Es ist auch eine Haftungsfrage, denn jeder Druck, jede Farbe und jede Webung reagiert anders.
Der eine Hersteller hat den Stoff vielleicht gestreckt, der nächste nicht, der übernächste hat heiß vorgewaschen, der andere wiederum nur mit kaltem Wasser usw. Wenn ihr diese Stoffe jetzt alle miteinander vernäht habt ihr einen tollen Quilt, aber evtl. nur so lange, bis er das erste Mal gewaschen wird. Dann läuft der eine Stoff noch ein bischen ein, der nächste verzieht sich wieder in seine alte Form und der andere verändert sich garnicht. Plötzlich werden eure genähten Kreise zu Eiern und die rechtwinklige Spitze eures Lonestars wird zum Haken während der nächste Stern eine Beule wirft. Die Hersteller weisen ebenfalls darauf hin, dass ihre Stoffe 2-7% einlaufen können. Kein Hersteller übernimmt eine Garantie, dass die Stoffe so bleiben wie sie vom Ballen geschnitten werden und wer nicht vorwäscht ist am Ende dann "selber Schuld". Die Hersteller nehmen sich dann von eurer Reklamation nichts an.
Wie wäscht man einen Stoff schnell & effektiv vor?
Eine genaue Anleitung zum Vorwaschen gibt es hier auf Quilt-Blog.de morgen! Ob, wann und warum ihr vorwaschen solltet haben wir ja heute geklärt und unsere Basis geschaffen
Fazit: Ich denke immer, gerade bei Quilts aus vielen Stoffen ist das Risiko zu groß nicht vorzuwaschen insbesondere, wenn die Qualität und Herkunft der Stoffe fragwürdig ist. Möchte man wirklich so viel Zeit investieren, um hinterher nach der ersten Wäsche vom Schlag getroffen zu werden?
Ein gut vorgewaschener Stoff sorgt dafür, dass sich der fertige Quilt ganz normal waschen und trocknen lässt!
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