Tilda Puppen & Figuren Nähen - Teil 1
Hallo liebe Leserinnen & Leser,
herzlich willkommen zum ersten Teil unseres Tilda Onlinekurses. Mit Photokursen & Schritt-für-Schritt Anleitungen in Deutsch erarbeiten wir uns gemeinsam die Grundkenntnisse zum leichten Nachnähen der Modelle aus den Tone Finnanger Büchern von Paske med Tilda's Venner über Jul med Tilda's Venner bis hin zum neuen Tilda's Hus. Die benutzten Schnittmuster entnehmen Sie bitte Ihren Tilda Büchern. Ein Kopieren oder Zitieren im Ganzen oder in Auszügen aus diesen Kursen ist nicht gestattet. Bitte verweisen Sie auf diese Seite, denn wir freuen uns über Ihre Empfehlung.
Im heutigen, ersten Teil, der Tilda Grundlagenkurse geht es um das Nähen des Puppenkörpers. Das Prinzip ist bei den meisten Tildafiguren in den Tone Finnanger Büchern das Gleiche. Wir verwenden für diesen Grundkurs das Puppengrundschnittmuster aus dem Buch Tilda's Hus (Tone Finnanger, Cappeln Verlag, Seite 134). Die für heute relevanten Schnittmusterteile sind Magentarot aufgedruckt und werden von uns laut Anweisung von Seite 59 um 140% vergrößert. Diese Grundfigur kann später weitergestaltet werden, wie in späteren Photokursen oder im Buch Tilda's Hus gezeigt. (S.58 & S.60 Tilda's Hus Engel mit Häuschen, S. 72 Gartenengel mit Rose, S.103 Badezimmerengel im Bademantel)
Wir benötigen folgende Materialien:
Schnittmusterteile auf 140% vergr?t
30cm Tilda Hautstoff
Tilda Garn Hautfarbe (entsprechend dem gewünschten Hautstoff für ndard & Dunkel Aerofil 9855 und f? zartbeigen Hautstoff Aerofil 8822)
Feine Füllwatte (min. 500g)
Stoffmarkierstift
Stickschere
Turn-it-All Tool Wende- & Stopfwerkzeug
Kurze & lange Nähnadel
Lange Stecknadeln (z.B. Clover's Flower Head Pins)
Alle Materialien erhalten Sie selbstverständlich im Quiltzauberei.de-Shop
Und los geht's:
1. Nehmen Sie den Hautstoff doppelt, rechts auf rechts (Rechts bedeutet, die schöne Außenseite des Stoffes). Halten Sie beide Lagen rundherum mit ein paar Stecknadeln zusammen. Übertragen Sie nun alle 3 Schnittmusterteile auf den Stoff mit Hilfe des Stoffstiftes, d.h. einmal den Körper, zweimal das Beinschnittmusterteil und zweimal das Armschnittmusterteil. Auslagetipp: Beginnen Sie mit dem Körper an der Webkante, Kopf zeigt zum Stoffbruch (Falz an der der Stoff sich doppelt legt), darüber zeichnen Sie die beiden Beinteile, daneben, parallel zum Stoffbruch, die beiden Armteile.
2. Nähen Sie nun mit der Nähmaschine entlang der aufgezeichneten Linie. Verriegeln Sie die Nähte am Anfang und Ende. Lassen Sie bei den Teilen folgende Seiten als Wendeöffnung unvernäht: Hüfte des Hauptkörpers, Schultern, Oberschenkelende der Beine.
3. Schneiden Sie die Nahtzugabe an den Rundungen mit einer Stickschere in kleinen Abständen ein (etwa 1cm, kleiner Abstände bei kleinen Rundungen wie der Nase). Wenden Sie die einzelnen Teile ganz einfach mit Hilfe des Turn-It-All Tool Wendewerkzeuges und streichen Sie die Nähte mit dem Metallstab aus. Sind die Teile nun faltig geworden, bügeln Sie diese nochmals aus.
4. Stopfen Sie nun die einzelnen gewendeten Teile mit Hilfe des großen Turn-It-All Tool Stabsets aus. Ich erkläre es am Beispiel des Armes. Schieben Sie die Röhre des Turn it All Tools in den Arm bis nach unten. Nehmen Sie nun möglichst kleine Mengen Füllwatte zur Hand. Durch besonders feine Füllwatte und kleine Mengen können Sie Arm & Co. besonders gleichmäßig ausstopfen. Stecken Sie ein wenig Füllwatte in das Röhrchen und stopfen Sie mit dem Holzstab nach, so dass Sie die Füllwatte auch in die kleinsten Winkel drücken. Lassen Sie die letzten 2cm vor jeder Füllöffnung unausgestopft, füllen Sie die Beine vorerst nur bis zur Hälfte (Knie), wenn Sie möchten, dass Ihre Puppen später sitzen können.
5. Sind alle Teile ausgestopft, schlagen Sie die Nahtzugabe (unausgestopfter Teil) an den Öffnungen zur Hälfte nach Innen. Stecken Sie die Arme dann an dem Körper mit Hilfe 2 langer Stecknadeln fest. Stecken Sie die Arme nicht ganz an den Seiten fest, sondern positionieren Sie diese etwas weiter nach vorn, damit die Puppe später auch einmal Dinge in der Hand halten kann ohne dass sich die Schulter ausbeult. Nehmen Sie zum Annähen farblich passendes Garn und nähen Sie mit einem kleinen Überwendlingsstich (in den Körper knapp neben dem Arm hinein, durch den Arm knapp an der Naht wieder heraus, wieder knapp neben den Arm in den Körper hinein usw.) Vernähen Sie die Öffnungen unter dem Arm indem Sie fest am Garn ziehen und verknoten. Der Knoten verschwindet, wenn Sie die Spannung vom Faden nehmen, im Körper, da er durch die Spannung hineingezogen wird.
6. Wenn Sie möchten, dass Ihre Puppe später sitzen kann, fügen Sie jetzt ein Knie hinzu. Das Bein ist, wie oben angemerkt, nur bis zur Hälfte ausgestopft worden. Nehmen Sie nun Nadel & passenden Faden zur Hand und nähen Sie quer über die Beinmitte eine Naht und Vorder- & Rückseite des Beines zusammen und vernähen Sie das Fadenende. Stopfen Sie nun den Rest des Beines, wieder bis 2cm vor der Füllöffnung aus. Das Bein lässt sich später am Knie knicken, so dass die Puppe leicht auf einer Regalkante sitzen kann. (Hierzu siehe auch Figur A, S.59, Tilda's Hus)
7. Nähen Sie nun die Beine in der Hüfte an. Schieben Sie dazu die Beinöffnungen etwa 1,5cm in die Hüftöffnung (diese sollte ja bereits die Nahtzugabe nach Innen geschlagen haben). Sichern Sie beide Beine und die Nähte mit ein paar langen Stecknadeln und vernähen Sie alles mit einem langen Faden miteinander. Auch hier lässt sich alles am leichtesten mit der Hand vernähen, da die gestopfte Figur nur umständlich unter die Nähmaschine geht und dort auch noch gerade Nähte erhält. (Hierzu siehe auch Figur B, S.59, Tilda's Hus)
8. Nun ist Ihre Tilda Grundfigur fertig und muss "nur noch" eingekleidet und mit Haar & Gesicht versehen werden.
Zum Schluss noch etwas zum Charakter Ihrer Puppe. Achten Sie besonders darauf beim Nähen der Gesichtslinien genau zu arbeiten. Durch leichtes verziehen unter der Nähmaschine kann eine ganz neue Nasenform entstehen. Sie können dieses zu Ihren Gunsten nutzen und jeder Figur so leicht veränderte Nasen und Stirnzüge verleihen. So erhält jede Puppe ihren eigenen Charakter. Sollten Sie einmal ungewollt eine krumme Nase oder spitze Stirn nähen, können Sie diese auch später noch durch eine "Schönheits-OP" bereinigen. Nehmen Sie hierzu einen feinen Faden in der Hautfarbe und eine lange Nadel. Stechen Sie an einer verdeckten Stelle, z.B. im Haar, in die Puppe und ziehen Die den Knoten in den Kopf. Kommen Sie mit der Nadel an der Problemstelle wieder heraus, z.B. an der Höckernase. Bilden Sie nun über krummen Naht eine Schlaufe und stechen Sie eingie Millimeter entfernt wieder in die Nase ein. Ziehen Sie den Faden nun wieder Stramm durch den Kopf und vernähen Sie das Ende verdeckt und eng, so dass der Faden die Nase in Form zieht und hält. Verfahren Sie auf die gleiche Weise mit "Hörnchen" auf der Stirn oder anderen Formproblemen an einer Naht.
Wir hoffen Ihnen hat der erste Teil unserer Tilda Kursreihe gefallen und danken Ihnen, den Kunden der Quiltzauberei und unsren neuen Lesern, für Ihre Treue in den letzten knapp 5 Jahren, die einen solchen Service-Ausbau erst ermöglicht hat.
Demnächst: Einkleiden der Puppen, Haare & Gesicht, Tilda Stickere uvm.
herzlich willkommen zum ersten Teil unseres Tilda Onlinekurses. Mit Photokursen & Schritt-für-Schritt Anleitungen in Deutsch erarbeiten wir uns gemeinsam die Grundkenntnisse zum leichten Nachnähen der Modelle aus den Tone Finnanger Büchern von Paske med Tilda's Venner über Jul med Tilda's Venner bis hin zum neuen Tilda's Hus. Die benutzten Schnittmuster entnehmen Sie bitte Ihren Tilda Büchern. Ein Kopieren oder Zitieren im Ganzen oder in Auszügen aus diesen Kursen ist nicht gestattet. Bitte verweisen Sie auf diese Seite, denn wir freuen uns über Ihre Empfehlung.
Im heutigen, ersten Teil, der Tilda Grundlagenkurse geht es um das Nähen des Puppenkörpers. Das Prinzip ist bei den meisten Tildafiguren in den Tone Finnanger Büchern das Gleiche. Wir verwenden für diesen Grundkurs das Puppengrundschnittmuster aus dem Buch Tilda's Hus (Tone Finnanger, Cappeln Verlag, Seite 134). Die für heute relevanten Schnittmusterteile sind Magentarot aufgedruckt und werden von uns laut Anweisung von Seite 59 um 140% vergrößert. Diese Grundfigur kann später weitergestaltet werden, wie in späteren Photokursen oder im Buch Tilda's Hus gezeigt. (S.58 & S.60 Tilda's Hus Engel mit Häuschen, S. 72 Gartenengel mit Rose, S.103 Badezimmerengel im Bademantel)
Wir benötigen folgende Materialien:
Alle Materialien erhalten Sie selbstverständlich im Quiltzauberei.de-Shop
Und los geht's:
1. Nehmen Sie den Hautstoff doppelt, rechts auf rechts (Rechts bedeutet, die schöne Außenseite des Stoffes). Halten Sie beide Lagen rundherum mit ein paar Stecknadeln zusammen. Übertragen Sie nun alle 3 Schnittmusterteile auf den Stoff mit Hilfe des Stoffstiftes, d.h. einmal den Körper, zweimal das Beinschnittmusterteil und zweimal das Armschnittmusterteil. Auslagetipp: Beginnen Sie mit dem Körper an der Webkante, Kopf zeigt zum Stoffbruch (Falz an der der Stoff sich doppelt legt), darüber zeichnen Sie die beiden Beinteile, daneben, parallel zum Stoffbruch, die beiden Armteile.
2. Nähen Sie nun mit der Nähmaschine entlang der aufgezeichneten Linie. Verriegeln Sie die Nähte am Anfang und Ende. Lassen Sie bei den Teilen folgende Seiten als Wendeöffnung unvernäht: Hüfte des Hauptkörpers, Schultern, Oberschenkelende der Beine.
3. Schneiden Sie die Nahtzugabe an den Rundungen mit einer Stickschere in kleinen Abständen ein (etwa 1cm, kleiner Abstände bei kleinen Rundungen wie der Nase). Wenden Sie die einzelnen Teile ganz einfach mit Hilfe des Turn-It-All Tool Wendewerkzeuges und streichen Sie die Nähte mit dem Metallstab aus. Sind die Teile nun faltig geworden, bügeln Sie diese nochmals aus.
4. Stopfen Sie nun die einzelnen gewendeten Teile mit Hilfe des großen Turn-It-All Tool Stabsets aus. Ich erkläre es am Beispiel des Armes. Schieben Sie die Röhre des Turn it All Tools in den Arm bis nach unten. Nehmen Sie nun möglichst kleine Mengen Füllwatte zur Hand. Durch besonders feine Füllwatte und kleine Mengen können Sie Arm & Co. besonders gleichmäßig ausstopfen. Stecken Sie ein wenig Füllwatte in das Röhrchen und stopfen Sie mit dem Holzstab nach, so dass Sie die Füllwatte auch in die kleinsten Winkel drücken. Lassen Sie die letzten 2cm vor jeder Füllöffnung unausgestopft, füllen Sie die Beine vorerst nur bis zur Hälfte (Knie), wenn Sie möchten, dass Ihre Puppen später sitzen können.
5. Sind alle Teile ausgestopft, schlagen Sie die Nahtzugabe (unausgestopfter Teil) an den Öffnungen zur Hälfte nach Innen. Stecken Sie die Arme dann an dem Körper mit Hilfe 2 langer Stecknadeln fest. Stecken Sie die Arme nicht ganz an den Seiten fest, sondern positionieren Sie diese etwas weiter nach vorn, damit die Puppe später auch einmal Dinge in der Hand halten kann ohne dass sich die Schulter ausbeult. Nehmen Sie zum Annähen farblich passendes Garn und nähen Sie mit einem kleinen Überwendlingsstich (in den Körper knapp neben dem Arm hinein, durch den Arm knapp an der Naht wieder heraus, wieder knapp neben den Arm in den Körper hinein usw.) Vernähen Sie die Öffnungen unter dem Arm indem Sie fest am Garn ziehen und verknoten. Der Knoten verschwindet, wenn Sie die Spannung vom Faden nehmen, im Körper, da er durch die Spannung hineingezogen wird.
6. Wenn Sie möchten, dass Ihre Puppe später sitzen kann, fügen Sie jetzt ein Knie hinzu. Das Bein ist, wie oben angemerkt, nur bis zur Hälfte ausgestopft worden. Nehmen Sie nun Nadel & passenden Faden zur Hand und nähen Sie quer über die Beinmitte eine Naht und Vorder- & Rückseite des Beines zusammen und vernähen Sie das Fadenende. Stopfen Sie nun den Rest des Beines, wieder bis 2cm vor der Füllöffnung aus. Das Bein lässt sich später am Knie knicken, so dass die Puppe leicht auf einer Regalkante sitzen kann. (Hierzu siehe auch Figur A, S.59, Tilda's Hus)
7. Nähen Sie nun die Beine in der Hüfte an. Schieben Sie dazu die Beinöffnungen etwa 1,5cm in die Hüftöffnung (diese sollte ja bereits die Nahtzugabe nach Innen geschlagen haben). Sichern Sie beide Beine und die Nähte mit ein paar langen Stecknadeln und vernähen Sie alles mit einem langen Faden miteinander. Auch hier lässt sich alles am leichtesten mit der Hand vernähen, da die gestopfte Figur nur umständlich unter die Nähmaschine geht und dort auch noch gerade Nähte erhält. (Hierzu siehe auch Figur B, S.59, Tilda's Hus)
8. Nun ist Ihre Tilda Grundfigur fertig und muss "nur noch" eingekleidet und mit Haar & Gesicht versehen werden.
Zum Schluss noch etwas zum Charakter Ihrer Puppe. Achten Sie besonders darauf beim Nähen der Gesichtslinien genau zu arbeiten. Durch leichtes verziehen unter der Nähmaschine kann eine ganz neue Nasenform entstehen. Sie können dieses zu Ihren Gunsten nutzen und jeder Figur so leicht veränderte Nasen und Stirnzüge verleihen. So erhält jede Puppe ihren eigenen Charakter. Sollten Sie einmal ungewollt eine krumme Nase oder spitze Stirn nähen, können Sie diese auch später noch durch eine "Schönheits-OP" bereinigen. Nehmen Sie hierzu einen feinen Faden in der Hautfarbe und eine lange Nadel. Stechen Sie an einer verdeckten Stelle, z.B. im Haar, in die Puppe und ziehen Die den Knoten in den Kopf. Kommen Sie mit der Nadel an der Problemstelle wieder heraus, z.B. an der Höckernase. Bilden Sie nun über krummen Naht eine Schlaufe und stechen Sie eingie Millimeter entfernt wieder in die Nase ein. Ziehen Sie den Faden nun wieder Stramm durch den Kopf und vernähen Sie das Ende verdeckt und eng, so dass der Faden die Nase in Form zieht und hält. Verfahren Sie auf die gleiche Weise mit "Hörnchen" auf der Stirn oder anderen Formproblemen an einer Naht.
Wir hoffen Ihnen hat der erste Teil unserer Tilda Kursreihe gefallen und danken Ihnen, den Kunden der Quiltzauberei und unsren neuen Lesern, für Ihre Treue in den letzten knapp 5 Jahren, die einen solchen Service-Ausbau erst ermöglicht hat.
Demnächst: Einkleiden der Puppen, Haare & Gesicht, Tilda Stickere uvm.
Trackbacks
Trackback specific URI for this entry
No Trackbacks
Comments
Display comments as
(Linear | Threaded)
#1 - Aldona Biel 2007-07-04 09:52 - (Reply)
endlich eine verständliche Erklärung zum Buch, so kann ich mit Sicherheit nichts mehr verkehrt machen. Den Häuschen-Quilt habe ich schon für meine Tochter nachgearbeitet, nun kann ich mich ruhig an die Puppen heranwagen.
Vielen Dank!