Amy Butler Interview
Dieses Interview wurde von mir für das Patchwork Professional Magazin verfasst. Verständlicherweise ist der Platz in einer Zeitschrift begrenzt, so dass wir das Interview um einige Fragen, Antworten und Bilder kürzen mussten. Trotzdem möchten wir den Amy Butler Fans natürlich kein Stück dieses interessanten Interviews vorenthalten.
Hier finden Sie die ungekürzte, uneditierte Version mit allen Photos.
Interview mit Quilterin, Stoff- & Schnittdesignerin Amy Butler
Von Ina M. Magedanz
Steckbrief
Name: Amy Dee Butler
Wohnort: Granville, Ohio, USA
Geburtsort: Dayton, Ohio, USA
Geburtstag: 17. Oktober 1965
Ehestand: Verheiratet mit David seit 17 Jahren
Kinder: Keine, aber sehr viele Neffen & Nichten zum Verwöhnen
Haustiere: 3 Katzen, Birdie, Julia & Pete
Hobbies: Gartenarbeit, Antiquitäten sammeln, Musik, Stricken, Nähen & Perlenstickerei.
Lieblingsspruch: Was wir wählen verändert uns, was wir lieben verwandelt uns, wie wir etwas erschaffen formt uns, was wir träumen erneuert uns.
Ich freue mich, dass ich heute, die talentierte Künstlerin Amy Butler zum Interview begrüßen darf. Als eines meiner persönlichen Idole bin ich natürlich sehr aufgeregt und habe mir einige Fragen zusammengestellt die mir unter den Nägeln brannten. Tauchen Sie ein mit mir in den kreativen Kosmos der Amy Butler.
Wie hat alles begonnen? War es schon immer dein Traum das Leben einer Künstlerin zu führen oder war es eine Verkettung unvorhersehbarer Ereignisse?
Ich denke, dass ich bereits als Kind Künstlerin werden wollte, schon mit dem Tag, als ich das erste Mal den Begriff Künstlerin überhaupt verstand. Ich habe schon immer viel gemalt und Geschenke für Freunde & Familie gebastelt.
Den größten Einfluss auf mich hatten wohl meine Mutter & Großmutter, welche beide Künstlerinnen aus Passion sind. In den 70ern schaute ich ihnen immer begeistert zu, wie sie sich an immer neuen Kunsthandwerkstechniken versuchten und diese meisterten. Ich wuchs in einem kreativen Nest aus Aquarellbildern, Quilts, geknüpften Teppichen und Kollagen aller Art, eingekleidet in Strickarbeiten auf. G., wie wir Großmutter nannten, brachte mir mit 6 Jahren das Nähen auf ihrer Ersatznähmaschine bei. G. Verpflegte mich regelmäßig mit Stoffen und Kurzwaren für meine junge Sammlung. Da ich keine eigene Nähmaschine bei meinen Eltern hatte, begann ich für meine Freundinnen in der Nachbarschaft Oberteile zu „kleben“. In meiner Kreativität wurde die Nähmaschine überflüssig, denn ich liebte Stoffe, immer mehr und immer mehr. Meine Freundinnen versuchten meine Kreationen mit Stolz zu tragen und versicherten mir immer, es sei „der Gedanke der zählt“. Das ist ein Kommentar, den ich auch heute noch oft zu hören bekomme, wenn ich mal wieder wild herumexperimentiere.
Wie ging es dann weiter, hast du eine traditionelle Ausbildung begonnen oder war es einfach in deinen Genen?
Mit 18 ging ich auf das Columbus College of Art & Design, welches ich 1988 mit einem Diplom der feinen Künste abschloss. Mein Studienschwerpunkt war damals das Grafikdesign für die Werbebranche und ich belegte nur nebenher Kurse im Bereich Mode- & Textildesign. Dennoch hatte ich bereits vor Abschluss des Studiums einige kleinere Kollektionen entworfen und wollte mit meinem Abschluss auf in die Welt der Mode.
Sicherlich hätte ich es nicht so weit geschafft ohne die erbliche Veranlagung und Unterstützung meiner Familie. Mein Vater war sehr nervös, als er von meinen Plänen hörte eine Kunsthochschule zu besuchen. Wir hatten einen Streit in dem er mir deutlich machte, dass man sich von Kunst nicht ernähren könne und ich erinnere mich noch, dass ich sagte, es sei meine einzige Möglichkeit, da Mathematik nicht gerade meine Stärke war. Heute findet mein Vater es jedoch großartig.
Hattest du Glück und hast es gleich in der Modebranche geschafft oder wie ging es weiter? Du hebst ja immer hervor, dass dein Ehemann David und „Art of the Midwest“ Studio deine künstlerische Heimat sind.
Ich traf Dave damals während meines 4. Semesters an der Kunsthochschule. Er wohnte in der Wohnung direkt über meiner, ich sah ihn oft und fand ihn großartig, aber hätte niemals gedacht, dass ich ihn einmal näher kennen lernen würde. Ich war sehr schüchtern und er war eine Art Rockstar, extrem gutaussehend und talentiert. Ich beobachtete ihn immer heimlich durch mein Küchenfenster, ohne zu Wissen, dass er sich auch bereits in mich verguckt hatte. Während eines Tornados lernten wir uns dann das erste Mal näher kennen. Ich war gerade dabei unser Wohngebäude zu evakuieren und alle in den Bunker zu bringen. Wir unterhielten uns 3 Stunden am Stück bis der Tornado überstanden war und waren fortan unzertrennlich und das die letzten 21 Jahre!
Nach dem Studium bekam ich dann direkt einen Job beim Grußkartenhersteller Hallmark wo ich als künstlerische Leiterin tätig wurde. Während der 4 Jahre dort feilte ich an meinem Modedesign Portfolio in meiner Freizeit und traute mich dann endlich mich bei meinem Modeidol Christian Lacroix zu bewerben. Schnell kam die bestimmte und freundliche Absage und so beschlossen Dave und ich uns auf unser eigenes Abenteuer zu machen und gründeten „Art of the Midwest Studio“ daheim in Ohio. Halloween 1992 packten wir noch in der Nacht unseren Truck, zogen zurück in die Heimat und begonnen ein neues Leben. Über die Jahre ist unser Studio gewachsen, wir lebten viele verschiedene „Designerleben“ und bestritten unseren Lebensunterhalt mit ungewöhnlichen Jobs hier und dort um uns und unseren kreativen Geist zu füttern. Wir nennen die frühen Jahre von „Art of the Midwest“ gern „die Salatjahre“. Dave und ich haben viele kreative Abenteuer geteilt, ob Ausstellungen in Museen oder Werbekampagnen für Kunden. In den letzten 15 Jahren hat uns unsere Flexibilität, der Wille Risiken einzugehen und die Liebe zum Graphikdesign uns enger aneinander geschweißt und es uns ermöglicht ein Leben Seite an Seite mit dem was und denen die wir lieben zu verbringen. Das ist etwas, dass ich jedem von ganzem Herzen wünsche.
Wie bist du letztlich in die Quiltwelt gekommen? Du bringst ja jede Menge Charme, eine frische Brise und viele Inspirationen aus dem Bereich des Wohndekors mit. Hast du es dir jemals als Ziel gesetzt die Quiltwelt dermaßen im Sturm zu erobern oder war es eher eine Nebenwirkung einer experimentellen Phase?
Danke für dieses nette Kompliment. Ich mag diese Arbeit wirklich sehr und bekomme einen wahnsinnigen Energieschub, wenn ich an die Reaktionen auf meine Designs aus der Quiltwelt denke. Ich bin überwältigt von der Unterstützung und Resonanz. Ich hätte niemals geglaubt, dass andere Menschen so stark auf das reagieren könnten, dass ich erschaffen habe. Ich fühle mich geschmeichelt, dass so viele Quilterinnen & Näherinnen meine Stoffe & Schnittmuster lieben. Es ist ein Wahnsinnsgefühl zu wissen, dass man mit seiner Arbeit so viele Menschen berührt und Freude in ihr Leben bringt. Machen zu dürfen, was ich mache ist ein wahrer Segen und ich bin dankbar dafür, dass in diesem Umfeld arbeiten darf.
Doch zurück zu deiner Frage. Mein Debüt in der Quiltwelt geschah eher durch Zufall und eine Verkettung von Ereignissen. Dave und ich hatten uns bereits einen Namen gemacht als Designer & Illustratoren für Firmenlogos & Produzenten. 1997 begannen wir dann nebenher „Lifestyle Stories“ für das Country Living Magazine zu produzieren. Ich wurde ihr Ansprechpartner für Anleitungen die die Leser dazu inspirieren sollten antike Stoffe zu verarbeiten. Die Artikel wahren begehrt, aber der Platz im Magazin begrenzt. Irgendwie mussten mir also die ausführlichen Anleitungen und Schnittmuster in Originalgröße dem Leser zur Verfügung stellen. Dies war der Anfang von „Amy Butler Sewing Patterns“ und wir starteten mit 2 Schnittmustern. Bald darauf wurden einige Kolumnen so stark gekürzt, dass ich mir überlegen musste, wie ich zukünftig meine Projekte effektiver vermarkten könnte.
So kam es, dass ich 2002 meinen ersten Messestand auf dem Quilt Market in Houston bezog. Auf knapp 3x3 Metern hatte ich meine antike Stoffsammlung ausgebreitet um meine neuen Schnittmuster zu präsentieren. Von da an schien die Welt um mich herum einfach abzuheben. Auch wenn ich nun auf eine Art eine neue Marke erschaffen habe, arbeiten Dave und ich immer noch oft zusammen. Er übernimmt das Verpackungsdesign und die Photographien für meine Bücher & Schnittmuster. Dave liebt es geradezu mich nun „seine Klientin“ zu nennen und ich sage, dann immer nur „ja Chef!“, denn auch eine Weise ist er das auch, denn ohne ihn und sein unglaubliches Talent wäre ich nicht wo ich heute bin.
Meine erste Stoffkollektion entwarf ich dann für Free Spirit. Sie gaben mir die Möglichkeit etwas zu tun, nachdem ich mich schon in meiner Studienzeit sehnte; Das Entwerfen von Stoffen! Ich traf Donna von Free Spirit bereits während meines ersten Quilt Markets und hätte niemals gedacht, dass dieser Kontakt dazu führen würde, dass ich meinen Traum vom Stoffdesign leben dürfte. Ich bin und war immer sehr dankbar für diese Chance die mir Free Spirit damals gab. Nachdem wir gemeinsam viele erfolgreiche Stoffkollektionen herausgebracht hatten, lief mein Vertrag raus und ich begann mit Rowan Fabrics zusammenzuarbeiten. Der Wechsel war mehr ein Zufall während ich mit Rowan zusammen an einigen Strickdesigns arbeitete. Bisher haben wir 2 Stoffkollektionen gemeinsam herausgebracht und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Rowan. Ein besonders Highlight wird eine Wohndekorstoffserie welche noch 2007 erscheinen wird!
Wie läuft der Prozess des Stoffdesigns ab? Woher holst du die Inspirationen? Setzt du dich an einen Hightech Computer oder fängst du einfach auf einem Blatt Papier an zu malen? Welche Schritte nimmt deine Inspiration bis zum fertigen Stoff?
Ich träume laufend von neuen Stoffen, die ich gern vernähen würde um damit unser Haus zu dekorieren. Ich halte die Dinge dabei frisch und lebhaft, kinetisch und in Bewegung. Ich werde immer ganz hibbelig, wenn ich über neue Farben nachdenke. Ich habe eine konstante Sammlung an Farbnuancen. Ich habe ganze Kisten und Ordner voll Farbreferenzen die mich faszinieren, sowie Objekte und Muster die mich inspirieren. Wenn ich mit einer neuen Kollektion beginne, dann suche ich mir erst einmal Farbtupfer & Stoffschnipsel die mir gefallen und füge diese in einer reinen Farbkollage zusammen. So entstehen dann meist mehr Farbfamilien als ich jemals verwenden könnte. Schlussendlich vertraue ich dann meinem Bauchgefühl und wähle 3-4 Farbfamilien aus. Die Motive werden dann durch meine große Kollektion antiker Stoffe und Musterbücher, sowie Flohmarktfunde inspiriert. Sobald ich meine Grundmotive festgelegt habe, beginne ich diese von Hand in den Farbfamilien auszumalen. Währenddessen probiere ich nochmals unzählige Farbkombinationen bis ich so gut wie alle Farbkombinationen aus meiner Farbfamilie ausprobiert habe.
Meine Inspirationen und die Einflüsse die auch mich wirken wechseln stet, aber ich habe dennoch einige Grundeinflüsse, welche mich immer leiten werden. Im Großen und Ganzen haben alle dekorativen und textilen Designs den größten Einfluss auf mich. Das beinhaltet natürlich auch die Mode. Ich habe dabei einige Leidenschaften durchgemacht in denen ich ganz hin und weg von verschiedenen Epochen, Kulturen oder Genre war. Auch die Natur inspiriert mich mit ihren Lebewesen, Flora & Fauna.
Unser Heim war immer gefüllt mit Tieren groß und klein. Meine Mutter hat mich schon als kleines Mädchen enormes Wissen über Blumen, Gräser, Bäume und besonders Vögel vermittelt. Meine Großmutter war ebenfalls eine talentierte Hobbygärtnerin die mir auch in diesem Bereich sehr viel beibrachte. Ihr sei gedankt, dass mein Garten heute immer noch einer meiner größten kreativen Ventile ist.
„Belle“ wurde zum Beispiel größten Teils durch meinen Garten inspiriert. Der Name ist ein Kürzel für die „Annabelle“ Hortensie eine meiner Lieblingsblumen.
Zu „Lotus“ hingegen inspirierte mich der Orient, denn die fließenden Formen der Motive sind eine Mischung aus verschiedenen Epochen und symbolisieren die harmonische Beziehung von Eleganz und Folklore. Ich habe viele meiner weiteren Lieblingsblumen aus meinem Garten stilisiert wie z.B. die Pfingstrose. Das Wallflower Design wurde inspiriert durch eine antike Borte aus Deutschland zur Jahrhundertwende.
Wie lange dauert es von der ersten Inspiration über die Strike-Offs bis hin zur Auslieferung der Stoffkollektion an die Händler?
Ich brauche etwa einen Monat um eine neue Stoffkollektion zu entwerfen. Ich muss dabei immer etwas Zeit zwischen den normalen Geschäftsablauf quetschen. Ein absoluter Traum wäre es, wenn ich mich mehr auf meine Designs konzentrieren könnte ohne immer wieder dem Multi-Tasking zum Opfer zu fallen. Auch, wenn dies wünschenswert wäre, so liebe ich meine Stoffdesigns so oder so!
Sobald ich meine Designs an Rowan weitergeleitet habe, werden diese gesichtet und in die Druckerei nach Korea geschickt. Dort werden dann die ersten Strike-Offs erstellt, welche ich nach etwa 6 Wochen erhalte. Strike-Offs sind kleine Stoffmuster die wie die späteren Stoffe gedruckt werden, welche uns erlauben Farben, Gewebestrukturen und evtl. Probleme beim Druck der Designs festzustellen. Ich verwende die Strike-Offs ebenfalls um mich auf die finalen Motive für die Kollektion festzulegen. Noch mal 6 Wochen später erhalte ich dann bereits einige Stoffbahnen aus denen ich dann die Modelle nähe. Etwa 2 Monate darauf ist die Stoffproduktion dann abgeschlossen und die Stoffe sind bei den Händlern erhältlich. Alles in allem dauert es also 6 Monate.
Wie kommt es, dass deine Designs immer recht großgemustert sind? Sind kleinere Muster für die Zukunft geplant?
Ich glaube meine Stoffe sind immer sehr groß gemustert, weil ich persönlich sie gern für die verschiedensten Projekte benutze. Die großen Muster erlauben es mir Dinge zu entwerfen, die sowohl in den Bereich der Accessoires, als auch der Mode und dem Wohndekor schweifen. Wenn ich Stoffe entwerfe, dann immer so, dass ich sie selbst auch vielseitig nutzen könnte.
Ich halte dabei selbstverständlich die Quilter im Hinterkopf. Mit der Zeit kann man beobachten, dass meine Drucker immer mehr Neulinge anziehen. Gerade für Anfänger sind diese großen Muster ideal, da sie ohne komplizierte Nähtechniken einen wunderschönen Hingucker zaubern können. Für Anfänger ist es besonders befriedigend einen Quilt fertig zu stellen, der auch ohne komplizierte Technik zum Wohndekorhighlight wird.
Ich gebe mir jedoch Mühe zukünftig auch kleinere Muster in meine Kollektion aufzunehmen. Die Nachfrage ist deutlich zu erkennen auch wenn meine persönliche Tendenz eher den sehr großen Mustern gilt. Wenn ich neue Stoffkollektionen entwerfe versuche ich immer verschiedene Musterformate einzubringen um allen Näherinnen die größtmögliche Kombinationsfreiheit zu geben.
Wie sieht es mit dem Designprozess aus, wenn es um eine neue Schnittmusterkollektion geht?
Meine Auge schweift dabei immer über Mode- und Wohndekorstoffe und natürlich ist auch diese ganz uneigennützige verlangen nach „Was für eine Tasche könnte ich selbst noch gebrauchen“. Ich habe eine egoistische Wunschliste an Taschenformaten, die ich selbst sehr gut gebrauchen könnte. Wenn es dann an eine neue Schnittmusterkollektion geht, dann wähle ich meine 3-4 liebsten Ideen aus.
Ich fertige dann detaillierte Skizzen der Modelle an. Meine Assistentin Diane Barcus setzt sich dann mit mir zu einem Brainstorming hin und wir arbeiten die Entwürfe aus. Eine unserer talentierten Hobbyschneiderinnen aus der Nachbarschaft näht dann den Prototypen. An diesem Punkt basteln wir dann an dem Design herum um es besonders einfach und freundlich zu gestalten. Dabei helfen immer wieder andere Hobbyschneiderinnen das Verständnis der Anleitungen zu perfektionieren. Ich nähe jede Tasche währenddessen mindesten 4-5 mal selbst. Dave und ich photographieren dann die Modelle für die Anleitungen und das Verpackungsdesign. Alles in allem dauert es etwa 3-4 Monate von Skizze zum fertig gedruckten Schnittmuster.
Du scheinst ja wirklich einen Faszination für Handtaschen zu haben, wie viele Handtaschen besitzt Du persönlich?
Oh Mann, das ist echt eine gemeine Frage. Ich bin ein Handtaschen-Junkie! Ich habe mindestens 125 Handtaschen ohne zu übertreiben! Ich sammle antike Handtaschen aus allen Epochen, welche ich nur zu ganz besonderen Anlässen benutze. Ich benutze natürlich auch meine eigenen Handtaschenentwürfe im Alltag, komme aber nicht drum herum mir immer mal wieder ein neues Modell zu gönnen, wenn ich unterwegs bin. Ich sag’s ja, ich bin süchtig.
Gibt es Künstler die dich besonders inspiriert haben?
An oberster Stelle steht mein Ehemann David Butler. Er ist ein unglaubliches Talent. Er hat einfach so viele Talente ob als Graphiker, Maler, Schriftsteller, Photograph oder Designer. Er verliert nie den Fokus und bleibt immer sich selbst und seiner Kunst treu und das bewegt mich am meisten.
Er hat mir gerade letzte Woche ein Gemälde geschenkt, das er „Kommunizierbarer Fluss“ nennt. Er wurde inspiriert durch antike Kupferstiche und Radierungen von Magnetfeldern, die David in organische, elegante Formen verwandelt hat. Sein Zitat auf dem Bild lautet: „Der Aufwand positiver Vorsätze führt zur Reproduktion und Verbreitung von gutem Willen“, und genau das ist es was man fühlt, wenn man es ansieht. Ich werde mir schnell einen Platz überlegen an den ich es hängen kann, so dass ich es jeden Tag sehen und fühlen kann!
An zweiter Stelle steht für mich Kaffe Fassett. Er war der erste Künstler der seine Vision für Farbe und Design wortgewaltig, mit viel Wärme und Leidenschaft weitervermittelt. Ich kann mich in den Farbkombinationen die er für seine Stoffe wählt einfach stundenlang verlieren.
Eine große Inspiration ist auch Tricia Guild mit ihrer einzigartigen Farb- und Materialphilosophie. Ihre Designs sind anspruchsvoll, raffiniert und dennoch zugänglich. Ich kann an keinem ihrer Bücher vorbeigehen, jedes ist ein Festmahl für die Augen!
Ich bewundere auch Harmony Susalle von HarmonyArts.com sehr, denn sie ist ganz vorn dabei, wenn es um organische Stoffdrucke geht. Sie ist mit Leidenschaft dabei und kommt nicht von ihrem Weg ab.
Es ist interessant, dass du Kaffe Fassett nennst, denn hier in Deutschland wirst du oft mit Kaffe verglichen, selbst als du noch für Free Spirit entworfen hast. Eine lange Zeit trat dein Name in Verbindung mit der Erklärung auf: „Amy, das ist ein frisches und neues Talent im Stil wie Fassett.“ Wurde er erst zur Inspiration für dich, als du zu Rowan gewechselt bist oder hatte er auch schon zuvor Einfluss auf deine Kreativität?
Du glaubst gar nicht, wie sehr mir dieser Vergleich schmeichelt! Ich bin sogar schon sehr lange, seit dem College, ein Fan von Kaffe’s Arbeiten. Ich fühle mich ihm seelenverwandt in der Wahl unserer Farbkombinationen und Leidenschaft für Design. Ich würde mich jedoch niemals mit ihm vergleichen, weil ich ihn für einen Meister Farben und ein unglaublichen, einzigartigen Künstler halte! Ich habe schon mit seinen Stoffen gearbeitet, als ich noch nicht einmal von meiner eigenen Stoffkollektion träumte. Er ist einfach einer der elegantesten, begabtesten Künstler die ich kenne!
Genau wie Kaffe, der immer wieder darauf besteht, dass er es nicht alles allein schaffen würde, bestehst auch du darauf, dass der Erfolg Teamarbeit ist. Möchtest du jemandem besonders danken, oder uns jemanden aus deinem Team näher vorstellen? Gibt es auch Aufgaben, die du jedoch nie jemand anderem anvertrauen würdest?
Das stimmt, denn ich muss mich ganz besonders bei meinem Ehemann David bedanken, der einfach alles für mich und mein Studio macht. Seine kreative und persönliche Unterstützung ist unermüdlich, Noch heute lerne ich viel von ihm ob handwerklich, künstlerisch, spirituell oder einfach nur von seinem unermüdlichen Künstlerenthusiasmus. Er ist mein Buddha und mein Liebhaber. Ich hab das Beste von beiden Welten bekommen.
Dann ist da noch Jake Redinger ein unglaublicher Graphik- & Mediendesigner und der Anker unseres Studios, denn auf ihn, ist immer Verlass. Er durchläuft keine „Schaffensphasen“ er schafft immer dann, wenn es nötig ist – konsistent, konsequent und pünktlich zum Abgabetermin. Er ist der einzige Vollzeitangestellte außer David und mir bei „Art of the Midwest“ und wir schätzen und glücklich ihn in unserem Team zu haben. Jake kümmert sich um unseren Internetauftritt, Korrekturarbeiten, Graphikdesign & Illustrationen für Schnittmuster, sowie unsere Bücher.
Diane Capaci ist unsere Teamleiterin und kaufmännische Assistentin. Sie hält uns alle und „Art of the Midwest“ zusammen. Sie kümmert sich um Bestellabwicklungen, Buchhaltung und übernimmt die Qualitätskontrolle unserer Produkte. Sie hat unserer Leben unglaublich vereinfacht, so dass wir uns endlich wieder mehr auf das künstlerische Schaffen konzentrieren konnten.
Dianne Barcus und Kim Ventura sind beide wie meine rechte Hand, wenn es darum geht sich um die Schnittmusterweiterentwicklung und unseren neuen Internetshop geht. Beide helfen mir ebenfalls enorm beim Probenähen und die Anleitungen meiner Bücher zu überarbeiten. Diane kümmert sich ebenfalls um all unsere Exponate die wir verleihen.
Zuletzt muss ich auch ein ganz großes Dankeschön an all die engagierten Damen aus unserer Nachbarschaft aussprechen. Sie sind mir immer eine große Hilfe und da wenn ich sie brauche. Viele von ihnen sind Hausfrauen und verdienen sich etwas mit ihren Nähdiensten dazu, so dass sie sich um ihre Kinder daheim kümmern können und trotzdem einer regulären Arbeit nachgehen. Man merkt richtig, wie viel Freude es ihnen bereitet.
So fügt sich das Puzzle unseres Teams zusammen und ich glaube, wir alle profitieren voneinander und wachsen miteinander. Zusammen haben wir bisher noch jede Hürde gemeistert. Ich bin echt ein Glückpilz, dass ich mit diesen wunderbaren Menschen zusammenarbeiten darf.
Kannst du den ganzen Prozess überhaupt noch genießen oder ist der Erfolgsstress mittlerweile zu überwältigend? Du hast immer mehr Fans rund um die Welt, wird dir das manchmal zu viel?
Ich liebe den ganzen Prozess immer noch, aber noch viel mehr liebe ich meine Fans, die mich unterstützen. Ich fühle mich immer noch unglaublich geehrt, wenn Leute sich gern mit mir photographieren lassen wollen. In den letzten 5 Jahren habe ich unheimlich viel gelernt. Es gab Höhen und auch Tiefen, es gehört alles dazu, ich bin dankbar für all diese Erfahrungen. Die Liebe, Unterstützung und der Enthusiasmus die mir immer wieder zu Teil werden, erinnern mich daran, was mir wirklich wichtig ist und bestätigen mich in meinem Weg. Ich muss mich manchmal wirklich zwicken und gebe mir sehr viel Mühe keine Möglichkeit als selbstverständlich hinzunehmen.
Hast du vielleicht ein paar Tipps oder Weisheiten für junge Künstlerinnen?
Ich würde jeder jungen Künstlerin raten immer nur einen Schritt auf einmal zu nehmen. Sich sein eigenes kreatives Leben aufzubauen gleicht der Evolution die Schritt für Schritt voran geht und nicht an einem Tage stattfindet. Jede Erfahrung auf dem Weg ist wertvoll und wird einen dort hinführen, wo man als nächstes sein sollte. Man muss wachsam sein um keine Möglichkeiten zu verpassen sich weiterzuentwickeln. Man sollte seinem Herzen folgen und sich darauf zu konzentrieren das zu tun, was man liebt.
Planst du eventuell Reisen nach Deutschland?
Leider nein, momentan nicht. Ich liebe jedoch Deutschland. Das letzte Mal war ich 1989 in Deutschland und wahnsinnig begeistert. Wir haben uns damals für Hallmark Grußkarten inspirieren lassen. Ich habe viel Zeit in Frankfurt, Düsseldorf und Köln verbracht. Dort hat mich besonders der Dom und seine Geschichte überwältigt!
Gibt es noch ein Geheimnis was ich dir entlocken kann? Man hört so einiges munkeln von einem neuen Buch und Accessoires?
Das ist korrekt, mein neues Buch „Amy Butler’s Midwest Modern“ geht bald in den Druck. Im März erscheinen 4 neue Schnittmuster unter anderem für ein Kleid. Ausgewählte Quiltläden werden ebenfalls meine Scrapbooking und Briefpapier Kollektion führen. Ebenfalls werde ich einen Webshop auf meiner Website http://www.AmyButlerDesign.com eröffnen, in dem die Hobbyschneiderinnen, welche für mich arbeiten ihre Modelle aus meinen Stoffkollektionen anbieten werden.
Amy, ich danke dir, dass du dir heute die Zeit für mich und die Leser des Patchwork Magazins genommen hast. Es war ein wirklich umfangreiches, informatives und aufschlussreiches Interview.
Wer gern mehr über Amy Butler erfahren möchte ist herzlich eingeladen das ausführliche, ungekürzte Interview unter http://www.Quilt-Blog.de zu lesen.
In Deutschland sind alle Amy Butler, Kaffe Fassett & Tricia Guild Stoffkollektionen, Schnittmuster, Bücher uvm. Erhältlich bei:
Quiltzauberei
Marschallstr. 9
46539 Dinslaken
Tel. 0 20 64 / 82 79 80
http://www.Quiltzauberei.de
Hier finden Sie die ungekürzte, uneditierte Version mit allen Photos.
Von Ina M. Magedanz
Steckbrief
Name: Amy Dee Butler
Wohnort: Granville, Ohio, USA
Geburtsort: Dayton, Ohio, USA
Geburtstag: 17. Oktober 1965
Ehestand: Verheiratet mit David seit 17 Jahren
Kinder: Keine, aber sehr viele Neffen & Nichten zum Verwöhnen
Haustiere: 3 Katzen, Birdie, Julia & Pete
Hobbies: Gartenarbeit, Antiquitäten sammeln, Musik, Stricken, Nähen & Perlenstickerei.
Lieblingsspruch: Was wir wählen verändert uns, was wir lieben verwandelt uns, wie wir etwas erschaffen formt uns, was wir träumen erneuert uns.
Ich freue mich, dass ich heute, die talentierte Künstlerin Amy Butler zum Interview begrüßen darf. Als eines meiner persönlichen Idole bin ich natürlich sehr aufgeregt und habe mir einige Fragen zusammengestellt die mir unter den Nägeln brannten. Tauchen Sie ein mit mir in den kreativen Kosmos der Amy Butler.
Wie hat alles begonnen? War es schon immer dein Traum das Leben einer Künstlerin zu führen oder war es eine Verkettung unvorhersehbarer Ereignisse?
Ich denke, dass ich bereits als Kind Künstlerin werden wollte, schon mit dem Tag, als ich das erste Mal den Begriff Künstlerin überhaupt verstand. Ich habe schon immer viel gemalt und Geschenke für Freunde & Familie gebastelt.
Den größten Einfluss auf mich hatten wohl meine Mutter & Großmutter, welche beide Künstlerinnen aus Passion sind. In den 70ern schaute ich ihnen immer begeistert zu, wie sie sich an immer neuen Kunsthandwerkstechniken versuchten und diese meisterten. Ich wuchs in einem kreativen Nest aus Aquarellbildern, Quilts, geknüpften Teppichen und Kollagen aller Art, eingekleidet in Strickarbeiten auf. G., wie wir Großmutter nannten, brachte mir mit 6 Jahren das Nähen auf ihrer Ersatznähmaschine bei. G. Verpflegte mich regelmäßig mit Stoffen und Kurzwaren für meine junge Sammlung. Da ich keine eigene Nähmaschine bei meinen Eltern hatte, begann ich für meine Freundinnen in der Nachbarschaft Oberteile zu „kleben“. In meiner Kreativität wurde die Nähmaschine überflüssig, denn ich liebte Stoffe, immer mehr und immer mehr. Meine Freundinnen versuchten meine Kreationen mit Stolz zu tragen und versicherten mir immer, es sei „der Gedanke der zählt“. Das ist ein Kommentar, den ich auch heute noch oft zu hören bekomme, wenn ich mal wieder wild herumexperimentiere.
Wie ging es dann weiter, hast du eine traditionelle Ausbildung begonnen oder war es einfach in deinen Genen?
Mit 18 ging ich auf das Columbus College of Art & Design, welches ich 1988 mit einem Diplom der feinen Künste abschloss. Mein Studienschwerpunkt war damals das Grafikdesign für die Werbebranche und ich belegte nur nebenher Kurse im Bereich Mode- & Textildesign. Dennoch hatte ich bereits vor Abschluss des Studiums einige kleinere Kollektionen entworfen und wollte mit meinem Abschluss auf in die Welt der Mode.
Sicherlich hätte ich es nicht so weit geschafft ohne die erbliche Veranlagung und Unterstützung meiner Familie. Mein Vater war sehr nervös, als er von meinen Plänen hörte eine Kunsthochschule zu besuchen. Wir hatten einen Streit in dem er mir deutlich machte, dass man sich von Kunst nicht ernähren könne und ich erinnere mich noch, dass ich sagte, es sei meine einzige Möglichkeit, da Mathematik nicht gerade meine Stärke war. Heute findet mein Vater es jedoch großartig.
Hattest du Glück und hast es gleich in der Modebranche geschafft oder wie ging es weiter? Du hebst ja immer hervor, dass dein Ehemann David und „Art of the Midwest“ Studio deine künstlerische Heimat sind.
Ich traf Dave damals während meines 4. Semesters an der Kunsthochschule. Er wohnte in der Wohnung direkt über meiner, ich sah ihn oft und fand ihn großartig, aber hätte niemals gedacht, dass ich ihn einmal näher kennen lernen würde. Ich war sehr schüchtern und er war eine Art Rockstar, extrem gutaussehend und talentiert. Ich beobachtete ihn immer heimlich durch mein Küchenfenster, ohne zu Wissen, dass er sich auch bereits in mich verguckt hatte. Während eines Tornados lernten wir uns dann das erste Mal näher kennen. Ich war gerade dabei unser Wohngebäude zu evakuieren und alle in den Bunker zu bringen. Wir unterhielten uns 3 Stunden am Stück bis der Tornado überstanden war und waren fortan unzertrennlich und das die letzten 21 Jahre!
Nach dem Studium bekam ich dann direkt einen Job beim Grußkartenhersteller Hallmark wo ich als künstlerische Leiterin tätig wurde. Während der 4 Jahre dort feilte ich an meinem Modedesign Portfolio in meiner Freizeit und traute mich dann endlich mich bei meinem Modeidol Christian Lacroix zu bewerben. Schnell kam die bestimmte und freundliche Absage und so beschlossen Dave und ich uns auf unser eigenes Abenteuer zu machen und gründeten „Art of the Midwest Studio“ daheim in Ohio. Halloween 1992 packten wir noch in der Nacht unseren Truck, zogen zurück in die Heimat und begonnen ein neues Leben. Über die Jahre ist unser Studio gewachsen, wir lebten viele verschiedene „Designerleben“ und bestritten unseren Lebensunterhalt mit ungewöhnlichen Jobs hier und dort um uns und unseren kreativen Geist zu füttern. Wir nennen die frühen Jahre von „Art of the Midwest“ gern „die Salatjahre“. Dave und ich haben viele kreative Abenteuer geteilt, ob Ausstellungen in Museen oder Werbekampagnen für Kunden. In den letzten 15 Jahren hat uns unsere Flexibilität, der Wille Risiken einzugehen und die Liebe zum Graphikdesign uns enger aneinander geschweißt und es uns ermöglicht ein Leben Seite an Seite mit dem was und denen die wir lieben zu verbringen. Das ist etwas, dass ich jedem von ganzem Herzen wünsche.
Wie bist du letztlich in die Quiltwelt gekommen? Du bringst ja jede Menge Charme, eine frische Brise und viele Inspirationen aus dem Bereich des Wohndekors mit. Hast du es dir jemals als Ziel gesetzt die Quiltwelt dermaßen im Sturm zu erobern oder war es eher eine Nebenwirkung einer experimentellen Phase?
Danke für dieses nette Kompliment. Ich mag diese Arbeit wirklich sehr und bekomme einen wahnsinnigen Energieschub, wenn ich an die Reaktionen auf meine Designs aus der Quiltwelt denke. Ich bin überwältigt von der Unterstützung und Resonanz. Ich hätte niemals geglaubt, dass andere Menschen so stark auf das reagieren könnten, dass ich erschaffen habe. Ich fühle mich geschmeichelt, dass so viele Quilterinnen & Näherinnen meine Stoffe & Schnittmuster lieben. Es ist ein Wahnsinnsgefühl zu wissen, dass man mit seiner Arbeit so viele Menschen berührt und Freude in ihr Leben bringt. Machen zu dürfen, was ich mache ist ein wahrer Segen und ich bin dankbar dafür, dass in diesem Umfeld arbeiten darf.
Doch zurück zu deiner Frage. Mein Debüt in der Quiltwelt geschah eher durch Zufall und eine Verkettung von Ereignissen. Dave und ich hatten uns bereits einen Namen gemacht als Designer & Illustratoren für Firmenlogos & Produzenten. 1997 begannen wir dann nebenher „Lifestyle Stories“ für das Country Living Magazine zu produzieren. Ich wurde ihr Ansprechpartner für Anleitungen die die Leser dazu inspirieren sollten antike Stoffe zu verarbeiten. Die Artikel wahren begehrt, aber der Platz im Magazin begrenzt. Irgendwie mussten mir also die ausführlichen Anleitungen und Schnittmuster in Originalgröße dem Leser zur Verfügung stellen. Dies war der Anfang von „Amy Butler Sewing Patterns“ und wir starteten mit 2 Schnittmustern. Bald darauf wurden einige Kolumnen so stark gekürzt, dass ich mir überlegen musste, wie ich zukünftig meine Projekte effektiver vermarkten könnte.
So kam es, dass ich 2002 meinen ersten Messestand auf dem Quilt Market in Houston bezog. Auf knapp 3x3 Metern hatte ich meine antike Stoffsammlung ausgebreitet um meine neuen Schnittmuster zu präsentieren. Von da an schien die Welt um mich herum einfach abzuheben. Auch wenn ich nun auf eine Art eine neue Marke erschaffen habe, arbeiten Dave und ich immer noch oft zusammen. Er übernimmt das Verpackungsdesign und die Photographien für meine Bücher & Schnittmuster. Dave liebt es geradezu mich nun „seine Klientin“ zu nennen und ich sage, dann immer nur „ja Chef!“, denn auch eine Weise ist er das auch, denn ohne ihn und sein unglaubliches Talent wäre ich nicht wo ich heute bin.
Meine erste Stoffkollektion entwarf ich dann für Free Spirit. Sie gaben mir die Möglichkeit etwas zu tun, nachdem ich mich schon in meiner Studienzeit sehnte; Das Entwerfen von Stoffen! Ich traf Donna von Free Spirit bereits während meines ersten Quilt Markets und hätte niemals gedacht, dass dieser Kontakt dazu führen würde, dass ich meinen Traum vom Stoffdesign leben dürfte. Ich bin und war immer sehr dankbar für diese Chance die mir Free Spirit damals gab. Nachdem wir gemeinsam viele erfolgreiche Stoffkollektionen herausgebracht hatten, lief mein Vertrag raus und ich begann mit Rowan Fabrics zusammenzuarbeiten. Der Wechsel war mehr ein Zufall während ich mit Rowan zusammen an einigen Strickdesigns arbeitete. Bisher haben wir 2 Stoffkollektionen gemeinsam herausgebracht und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Rowan. Ein besonders Highlight wird eine Wohndekorstoffserie welche noch 2007 erscheinen wird!
Wie läuft der Prozess des Stoffdesigns ab? Woher holst du die Inspirationen? Setzt du dich an einen Hightech Computer oder fängst du einfach auf einem Blatt Papier an zu malen? Welche Schritte nimmt deine Inspiration bis zum fertigen Stoff?
Ich träume laufend von neuen Stoffen, die ich gern vernähen würde um damit unser Haus zu dekorieren. Ich halte die Dinge dabei frisch und lebhaft, kinetisch und in Bewegung. Ich werde immer ganz hibbelig, wenn ich über neue Farben nachdenke. Ich habe eine konstante Sammlung an Farbnuancen. Ich habe ganze Kisten und Ordner voll Farbreferenzen die mich faszinieren, sowie Objekte und Muster die mich inspirieren. Wenn ich mit einer neuen Kollektion beginne, dann suche ich mir erst einmal Farbtupfer & Stoffschnipsel die mir gefallen und füge diese in einer reinen Farbkollage zusammen. So entstehen dann meist mehr Farbfamilien als ich jemals verwenden könnte. Schlussendlich vertraue ich dann meinem Bauchgefühl und wähle 3-4 Farbfamilien aus. Die Motive werden dann durch meine große Kollektion antiker Stoffe und Musterbücher, sowie Flohmarktfunde inspiriert. Sobald ich meine Grundmotive festgelegt habe, beginne ich diese von Hand in den Farbfamilien auszumalen. Währenddessen probiere ich nochmals unzählige Farbkombinationen bis ich so gut wie alle Farbkombinationen aus meiner Farbfamilie ausprobiert habe.
Meine Inspirationen und die Einflüsse die auch mich wirken wechseln stet, aber ich habe dennoch einige Grundeinflüsse, welche mich immer leiten werden. Im Großen und Ganzen haben alle dekorativen und textilen Designs den größten Einfluss auf mich. Das beinhaltet natürlich auch die Mode. Ich habe dabei einige Leidenschaften durchgemacht in denen ich ganz hin und weg von verschiedenen Epochen, Kulturen oder Genre war. Auch die Natur inspiriert mich mit ihren Lebewesen, Flora & Fauna.
Unser Heim war immer gefüllt mit Tieren groß und klein. Meine Mutter hat mich schon als kleines Mädchen enormes Wissen über Blumen, Gräser, Bäume und besonders Vögel vermittelt. Meine Großmutter war ebenfalls eine talentierte Hobbygärtnerin die mir auch in diesem Bereich sehr viel beibrachte. Ihr sei gedankt, dass mein Garten heute immer noch einer meiner größten kreativen Ventile ist.
„Belle“ wurde zum Beispiel größten Teils durch meinen Garten inspiriert. Der Name ist ein Kürzel für die „Annabelle“ Hortensie eine meiner Lieblingsblumen.
Zu „Lotus“ hingegen inspirierte mich der Orient, denn die fließenden Formen der Motive sind eine Mischung aus verschiedenen Epochen und symbolisieren die harmonische Beziehung von Eleganz und Folklore. Ich habe viele meiner weiteren Lieblingsblumen aus meinem Garten stilisiert wie z.B. die Pfingstrose. Das Wallflower Design wurde inspiriert durch eine antike Borte aus Deutschland zur Jahrhundertwende.
Wie lange dauert es von der ersten Inspiration über die Strike-Offs bis hin zur Auslieferung der Stoffkollektion an die Händler?
Ich brauche etwa einen Monat um eine neue Stoffkollektion zu entwerfen. Ich muss dabei immer etwas Zeit zwischen den normalen Geschäftsablauf quetschen. Ein absoluter Traum wäre es, wenn ich mich mehr auf meine Designs konzentrieren könnte ohne immer wieder dem Multi-Tasking zum Opfer zu fallen. Auch, wenn dies wünschenswert wäre, so liebe ich meine Stoffdesigns so oder so!
Sobald ich meine Designs an Rowan weitergeleitet habe, werden diese gesichtet und in die Druckerei nach Korea geschickt. Dort werden dann die ersten Strike-Offs erstellt, welche ich nach etwa 6 Wochen erhalte. Strike-Offs sind kleine Stoffmuster die wie die späteren Stoffe gedruckt werden, welche uns erlauben Farben, Gewebestrukturen und evtl. Probleme beim Druck der Designs festzustellen. Ich verwende die Strike-Offs ebenfalls um mich auf die finalen Motive für die Kollektion festzulegen. Noch mal 6 Wochen später erhalte ich dann bereits einige Stoffbahnen aus denen ich dann die Modelle nähe. Etwa 2 Monate darauf ist die Stoffproduktion dann abgeschlossen und die Stoffe sind bei den Händlern erhältlich. Alles in allem dauert es also 6 Monate.
Wie kommt es, dass deine Designs immer recht großgemustert sind? Sind kleinere Muster für die Zukunft geplant?
Ich glaube meine Stoffe sind immer sehr groß gemustert, weil ich persönlich sie gern für die verschiedensten Projekte benutze. Die großen Muster erlauben es mir Dinge zu entwerfen, die sowohl in den Bereich der Accessoires, als auch der Mode und dem Wohndekor schweifen. Wenn ich Stoffe entwerfe, dann immer so, dass ich sie selbst auch vielseitig nutzen könnte.
Ich halte dabei selbstverständlich die Quilter im Hinterkopf. Mit der Zeit kann man beobachten, dass meine Drucker immer mehr Neulinge anziehen. Gerade für Anfänger sind diese großen Muster ideal, da sie ohne komplizierte Nähtechniken einen wunderschönen Hingucker zaubern können. Für Anfänger ist es besonders befriedigend einen Quilt fertig zu stellen, der auch ohne komplizierte Technik zum Wohndekorhighlight wird.
Ich gebe mir jedoch Mühe zukünftig auch kleinere Muster in meine Kollektion aufzunehmen. Die Nachfrage ist deutlich zu erkennen auch wenn meine persönliche Tendenz eher den sehr großen Mustern gilt. Wenn ich neue Stoffkollektionen entwerfe versuche ich immer verschiedene Musterformate einzubringen um allen Näherinnen die größtmögliche Kombinationsfreiheit zu geben.
Wie sieht es mit dem Designprozess aus, wenn es um eine neue Schnittmusterkollektion geht?
Meine Auge schweift dabei immer über Mode- und Wohndekorstoffe und natürlich ist auch diese ganz uneigennützige verlangen nach „Was für eine Tasche könnte ich selbst noch gebrauchen“. Ich habe eine egoistische Wunschliste an Taschenformaten, die ich selbst sehr gut gebrauchen könnte. Wenn es dann an eine neue Schnittmusterkollektion geht, dann wähle ich meine 3-4 liebsten Ideen aus.
Ich fertige dann detaillierte Skizzen der Modelle an. Meine Assistentin Diane Barcus setzt sich dann mit mir zu einem Brainstorming hin und wir arbeiten die Entwürfe aus. Eine unserer talentierten Hobbyschneiderinnen aus der Nachbarschaft näht dann den Prototypen. An diesem Punkt basteln wir dann an dem Design herum um es besonders einfach und freundlich zu gestalten. Dabei helfen immer wieder andere Hobbyschneiderinnen das Verständnis der Anleitungen zu perfektionieren. Ich nähe jede Tasche währenddessen mindesten 4-5 mal selbst. Dave und ich photographieren dann die Modelle für die Anleitungen und das Verpackungsdesign. Alles in allem dauert es etwa 3-4 Monate von Skizze zum fertig gedruckten Schnittmuster.
Du scheinst ja wirklich einen Faszination für Handtaschen zu haben, wie viele Handtaschen besitzt Du persönlich?
Oh Mann, das ist echt eine gemeine Frage. Ich bin ein Handtaschen-Junkie! Ich habe mindestens 125 Handtaschen ohne zu übertreiben! Ich sammle antike Handtaschen aus allen Epochen, welche ich nur zu ganz besonderen Anlässen benutze. Ich benutze natürlich auch meine eigenen Handtaschenentwürfe im Alltag, komme aber nicht drum herum mir immer mal wieder ein neues Modell zu gönnen, wenn ich unterwegs bin. Ich sag’s ja, ich bin süchtig.
Gibt es Künstler die dich besonders inspiriert haben?
An oberster Stelle steht mein Ehemann David Butler. Er ist ein unglaubliches Talent. Er hat einfach so viele Talente ob als Graphiker, Maler, Schriftsteller, Photograph oder Designer. Er verliert nie den Fokus und bleibt immer sich selbst und seiner Kunst treu und das bewegt mich am meisten.
Er hat mir gerade letzte Woche ein Gemälde geschenkt, das er „Kommunizierbarer Fluss“ nennt. Er wurde inspiriert durch antike Kupferstiche und Radierungen von Magnetfeldern, die David in organische, elegante Formen verwandelt hat. Sein Zitat auf dem Bild lautet: „Der Aufwand positiver Vorsätze führt zur Reproduktion und Verbreitung von gutem Willen“, und genau das ist es was man fühlt, wenn man es ansieht. Ich werde mir schnell einen Platz überlegen an den ich es hängen kann, so dass ich es jeden Tag sehen und fühlen kann!
An zweiter Stelle steht für mich Kaffe Fassett. Er war der erste Künstler der seine Vision für Farbe und Design wortgewaltig, mit viel Wärme und Leidenschaft weitervermittelt. Ich kann mich in den Farbkombinationen die er für seine Stoffe wählt einfach stundenlang verlieren.
Eine große Inspiration ist auch Tricia Guild mit ihrer einzigartigen Farb- und Materialphilosophie. Ihre Designs sind anspruchsvoll, raffiniert und dennoch zugänglich. Ich kann an keinem ihrer Bücher vorbeigehen, jedes ist ein Festmahl für die Augen!
Ich bewundere auch Harmony Susalle von HarmonyArts.com sehr, denn sie ist ganz vorn dabei, wenn es um organische Stoffdrucke geht. Sie ist mit Leidenschaft dabei und kommt nicht von ihrem Weg ab.
Es ist interessant, dass du Kaffe Fassett nennst, denn hier in Deutschland wirst du oft mit Kaffe verglichen, selbst als du noch für Free Spirit entworfen hast. Eine lange Zeit trat dein Name in Verbindung mit der Erklärung auf: „Amy, das ist ein frisches und neues Talent im Stil wie Fassett.“ Wurde er erst zur Inspiration für dich, als du zu Rowan gewechselt bist oder hatte er auch schon zuvor Einfluss auf deine Kreativität?
Du glaubst gar nicht, wie sehr mir dieser Vergleich schmeichelt! Ich bin sogar schon sehr lange, seit dem College, ein Fan von Kaffe’s Arbeiten. Ich fühle mich ihm seelenverwandt in der Wahl unserer Farbkombinationen und Leidenschaft für Design. Ich würde mich jedoch niemals mit ihm vergleichen, weil ich ihn für einen Meister Farben und ein unglaublichen, einzigartigen Künstler halte! Ich habe schon mit seinen Stoffen gearbeitet, als ich noch nicht einmal von meiner eigenen Stoffkollektion träumte. Er ist einfach einer der elegantesten, begabtesten Künstler die ich kenne!
Genau wie Kaffe, der immer wieder darauf besteht, dass er es nicht alles allein schaffen würde, bestehst auch du darauf, dass der Erfolg Teamarbeit ist. Möchtest du jemandem besonders danken, oder uns jemanden aus deinem Team näher vorstellen? Gibt es auch Aufgaben, die du jedoch nie jemand anderem anvertrauen würdest?
Das stimmt, denn ich muss mich ganz besonders bei meinem Ehemann David bedanken, der einfach alles für mich und mein Studio macht. Seine kreative und persönliche Unterstützung ist unermüdlich, Noch heute lerne ich viel von ihm ob handwerklich, künstlerisch, spirituell oder einfach nur von seinem unermüdlichen Künstlerenthusiasmus. Er ist mein Buddha und mein Liebhaber. Ich hab das Beste von beiden Welten bekommen.
Dann ist da noch Jake Redinger ein unglaublicher Graphik- & Mediendesigner und der Anker unseres Studios, denn auf ihn, ist immer Verlass. Er durchläuft keine „Schaffensphasen“ er schafft immer dann, wenn es nötig ist – konsistent, konsequent und pünktlich zum Abgabetermin. Er ist der einzige Vollzeitangestellte außer David und mir bei „Art of the Midwest“ und wir schätzen und glücklich ihn in unserem Team zu haben. Jake kümmert sich um unseren Internetauftritt, Korrekturarbeiten, Graphikdesign & Illustrationen für Schnittmuster, sowie unsere Bücher.
Diane Capaci ist unsere Teamleiterin und kaufmännische Assistentin. Sie hält uns alle und „Art of the Midwest“ zusammen. Sie kümmert sich um Bestellabwicklungen, Buchhaltung und übernimmt die Qualitätskontrolle unserer Produkte. Sie hat unserer Leben unglaublich vereinfacht, so dass wir uns endlich wieder mehr auf das künstlerische Schaffen konzentrieren konnten.
Dianne Barcus und Kim Ventura sind beide wie meine rechte Hand, wenn es darum geht sich um die Schnittmusterweiterentwicklung und unseren neuen Internetshop geht. Beide helfen mir ebenfalls enorm beim Probenähen und die Anleitungen meiner Bücher zu überarbeiten. Diane kümmert sich ebenfalls um all unsere Exponate die wir verleihen.
Zuletzt muss ich auch ein ganz großes Dankeschön an all die engagierten Damen aus unserer Nachbarschaft aussprechen. Sie sind mir immer eine große Hilfe und da wenn ich sie brauche. Viele von ihnen sind Hausfrauen und verdienen sich etwas mit ihren Nähdiensten dazu, so dass sie sich um ihre Kinder daheim kümmern können und trotzdem einer regulären Arbeit nachgehen. Man merkt richtig, wie viel Freude es ihnen bereitet.
So fügt sich das Puzzle unseres Teams zusammen und ich glaube, wir alle profitieren voneinander und wachsen miteinander. Zusammen haben wir bisher noch jede Hürde gemeistert. Ich bin echt ein Glückpilz, dass ich mit diesen wunderbaren Menschen zusammenarbeiten darf.
Kannst du den ganzen Prozess überhaupt noch genießen oder ist der Erfolgsstress mittlerweile zu überwältigend? Du hast immer mehr Fans rund um die Welt, wird dir das manchmal zu viel?
Ich liebe den ganzen Prozess immer noch, aber noch viel mehr liebe ich meine Fans, die mich unterstützen. Ich fühle mich immer noch unglaublich geehrt, wenn Leute sich gern mit mir photographieren lassen wollen. In den letzten 5 Jahren habe ich unheimlich viel gelernt. Es gab Höhen und auch Tiefen, es gehört alles dazu, ich bin dankbar für all diese Erfahrungen. Die Liebe, Unterstützung und der Enthusiasmus die mir immer wieder zu Teil werden, erinnern mich daran, was mir wirklich wichtig ist und bestätigen mich in meinem Weg. Ich muss mich manchmal wirklich zwicken und gebe mir sehr viel Mühe keine Möglichkeit als selbstverständlich hinzunehmen.
Hast du vielleicht ein paar Tipps oder Weisheiten für junge Künstlerinnen?
Ich würde jeder jungen Künstlerin raten immer nur einen Schritt auf einmal zu nehmen. Sich sein eigenes kreatives Leben aufzubauen gleicht der Evolution die Schritt für Schritt voran geht und nicht an einem Tage stattfindet. Jede Erfahrung auf dem Weg ist wertvoll und wird einen dort hinführen, wo man als nächstes sein sollte. Man muss wachsam sein um keine Möglichkeiten zu verpassen sich weiterzuentwickeln. Man sollte seinem Herzen folgen und sich darauf zu konzentrieren das zu tun, was man liebt.
Planst du eventuell Reisen nach Deutschland?
Leider nein, momentan nicht. Ich liebe jedoch Deutschland. Das letzte Mal war ich 1989 in Deutschland und wahnsinnig begeistert. Wir haben uns damals für Hallmark Grußkarten inspirieren lassen. Ich habe viel Zeit in Frankfurt, Düsseldorf und Köln verbracht. Dort hat mich besonders der Dom und seine Geschichte überwältigt!
Gibt es noch ein Geheimnis was ich dir entlocken kann? Man hört so einiges munkeln von einem neuen Buch und Accessoires?
Das ist korrekt, mein neues Buch „Amy Butler’s Midwest Modern“ geht bald in den Druck. Im März erscheinen 4 neue Schnittmuster unter anderem für ein Kleid. Ausgewählte Quiltläden werden ebenfalls meine Scrapbooking und Briefpapier Kollektion führen. Ebenfalls werde ich einen Webshop auf meiner Website http://www.AmyButlerDesign.com eröffnen, in dem die Hobbyschneiderinnen, welche für mich arbeiten ihre Modelle aus meinen Stoffkollektionen anbieten werden.
Amy, ich danke dir, dass du dir heute die Zeit für mich und die Leser des Patchwork Magazins genommen hast. Es war ein wirklich umfangreiches, informatives und aufschlussreiches Interview.
Wer gern mehr über Amy Butler erfahren möchte ist herzlich eingeladen das ausführliche, ungekürzte Interview unter http://www.Quilt-Blog.de zu lesen.
In Deutschland sind alle Amy Butler, Kaffe Fassett & Tricia Guild Stoffkollektionen, Schnittmuster, Bücher uvm. Erhältlich bei:
Quiltzauberei
Marschallstr. 9
46539 Dinslaken
Tel. 0 20 64 / 82 79 80
http://www.Quiltzauberei.de
Posted by Ina Magedanz on 02/04/2007 in Interviews, Presse.
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